29.04.24

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Wie wird der Preis für Kakao bestimmt?


Der Kakaopreis ist nicht nur ein Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, sondern wird von mehreren Faktoren bestimmt. In einem Land wie Ghana legt die Regierung den Mindestpreis fest, der einem Bauern zu zahlen ist. Der Wert des Kakaos wird dann an der Börse ermittelt. In Ausnahmefällen kaufen die Schokoladenhersteller den Kakao direkt vom Bauern. Wie das genau funktioniert, können Sie weiter unten nachlesen. 

Weltmarkt


Der Preis, der für Kakao gezahlt wird, wird auf verschiedene Weise festgelegt. In Ghana zum Beispiel legt die Regierung den Mindestpreis für 1 Tonne Kakaobohnen (1.000 kg) saisonal fest. Aufgrund des starken Anstiegs der Kakaopreise an den Börsen in New York und London hat die ghanaische Regierung den Mindestpreis für Kakao angehoben. Normalerweise wird der Mindestpreis im September festgesetzt, doch in diesem Jahr wurde er bereits im April angepasst. Ab dem 5. April 2024 muss in Ghana für eine Tonne Kakaobohnen ein Mindestpreis von 33.120 GHS gezahlt werden. Dies entspricht umgerechnet 2.364 EUR. Pro 64-kg-Sack Kakaobohnen sind das 151 EUR. Broker Die Kakaobauern handeln ihre Bohnen nicht selbst an der Börse. Sie sind oft einer lokalen Genossenschaft angeschlossen. 

Makler 


Kaufen die Kakaobohnen von verschiedenen Kooperativen. Je nachdem, wie zersplittert die Handelskette in einem Land ist, können bis zu 10 Händler zwischen dem Kakaobauern und der Börse tätig sein. Sie alle müssen ihren Lebensunterhalt mit Kakao verdienen. Der Preis, der den Bauern gezahlt wird, ist daher seit Jahren unter Druck und reicht nicht für ein existenzsicherndes Einkommen. 

Sobald der Kakao an der Börse gehandelt wird, verlangen die Schokoladenhersteller (im Verhältnis zum Preis, der den Bauern gezahlt wird) hohe Preise für den Kakao. Vergleicht man den Mindestpreis in einem Land wie Ghana mit dem Börsenwert von Kakao, so kommt man zu dem Schluss, dass der Preis etwa 4,5 Mal so hoch ist. 

Fairer Handel 


Neben "normalen" Kakaobohnen werden auch Fairtrade-zertifizierte Kakaobohnen an der Börse gehandelt. Im Durchschnitt werden für Fairtrade-Kakaobohnen 10 % mehr als ihr Börsenwert gezahlt. Der Kakaobauer, der Fairtrade-zertifizierte Kakaobohnen verkauft, kann ebenfalls einen höheren Preis erzielen, was jedoch stark von der Nachfrage nach Fairtrade-Kakaobohnen abhängt. Außerdem ist es der Industrie erlaubt, Fairtrade- und Nicht-Fairtrade-Kakaobohnen im Produktionsprozess zu mischen. Mehr über den Fairtrade-Preis demnächst in einem anderen Blog. 

Direkter Handel 


Glücklicherweise kann man es auch anders machen. Unsere Kakaobohnen stammen aus direktem Handel mit Kakaobauern, auch bekannt als "Direct Trade". Das bedeutet, dass der Schokoladenhersteller Felchlin (Link) direkt mit den Kakaobauern handelt. Dabei befolgt Felchlin eine Reihe von Grundsätzen, nämlich die Prinzipien von 'Fair Direct Cocoa'. Es reicht nicht aus, nur einen fairen Preis zu zahlen. Die Fair Direct Cocoa-Prinzipien: 

  • Kakaobohnen werden nur dann vom Bauern oder der lokalen Kooperative gekauft, wenn die Herkunft bekannt ist und der Kakao nach strengen Umweltauflagen angebaut wird; 
  • Der Kakaopreis wird mit dem Bauern und der lokalen Kooperative auf gleicher Basis ausgehandelt; 
  • der Kakaopreis liegt weit über dem an der Börse ermittelten Preis, denn gute Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaobauern erfordern einen fairen Preis; 
  • es gibt keine Kinderarbeit; 
  • der Kauf von Kakaobohnen und der Preis sind für zwei bis drei Jahre festgelegt und der Kakaobauer wird dabei unterstützt, Kakaobohnen im Einklang mit der Natur anzubauen. 
 
Mit diesen Grundsätzen trägt Felchlin den sozialen und ökologischen Aspekten im Herkunftsland Rechnung. Wichtig ist auch, dass der Kakaobauer von seinem Ertrag auch leben kann. Während es bei der Fairtrade-Zertifizierung nur um einen fairen Preis für den Anbau von Kakaobohnen geht, achtet Felchlin auf ein existenzsicherndes Einkommen für den Kakaobauern. Ein existenzsicherndes Einkommen ist definiert als genügend Geld, um eine Familie mit allen Grundbedürfnissen zu versorgen. Dazu gehören Unterkunft, ausreichend Essen und Trinken, aber auch Schulgeld für die Kinder und eine Krankenversicherung. Die Kakaobauern müssen auch über ausreichende Mittel verfügen, um weiterhin in ihre Kakaoplantage zu investieren. Zum Beispiel, um sie widerstandsfähig gegen extreme Wetterbedingungen zu machen. Deshalb zahlt Felchlin für die Kakaobohnen 30 bis 40 % mehr als der an der Börse ermittelte Kakaopreis. Und das wiederum direkt an die Kakaobauern! Nur so gibt es ein existenzsicherndes Einkommen. 

Was bedeutet der hohe Kakaopreis für den Preis von Schokoladenprodukten? 


Dass sich der Anstieg der Kakaopreise auf den Preis unserer Schokoladenprodukte auswirkt, ist selbstverständlich. Bei den Preisvereinbarungen mit den Kakaobauern legt Felchlin den Börsenpreis zugrunde. Da in letzter Zeit die langfristigen Verträge zwischen Felchlin und den Kakaobauern auslaufen, bedeutet dies, dass auch Felchlin mehr für den Kakao bezahlen muss. 

Unsere Schokoladenprodukte sind also doppelt betroffen. Kakao ist die Grundzutat für z.B. eine Schokoladentafel, aber es wird auch Kakaobutter benötigt, damit die Schokolade gut schmilzt. Kakaobutter wird ebenfalls aus Kakaobohnen hergestellt und wird daher ebenfalls teurer werden. Um Kosten zu sparen, entscheiden sich die großen Schokoladenhersteller für Palmöl. Ein Produkt, das schlecht für die Umwelt ist, da es zu einer starken Abholzung der Wälder führt. Zum Glück verwendet Felchlin weiterhin hochwertige Kakaobutter. Die Folge ist einfach, dass alle unsere Schokoladenprodukte auch teurer werden. Aber hochwertige Schokolade, die mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt hergestellt wird, ist einen höheren Preis wert!